Das ist ein wichtiger Meilenstein. Der Marktwert aller ERC-20-Token auf dem Ethereum-Netzwerk ist jetzt höher als der Marktwert von Ethereum selbst. Ethereum hat einen Marktwert von 26,7 Milliarden Dollar, während alle ERC-20-Token zusammen 29,2 Milliarden Dollar wert sind. Dies geht aus den Daten von CoinMetrics hervor.
Das Ethereum-Netzwerk ist größer als Ether selbst
Diese Entwicklung sehen Sie auch auf der unterstehenden Grafik. Die blaue Linie spiegelt den Wert von Ether wider, während die rote Linie den Wert aller ERC-20-Token wiedergibt.
ERC-20-Token sind Coins, die über das Ethereum-Netzwerk laufen. Das Ethereum-Netzwerk ist also nun größer als die direkt dazugehörige Kryptowährung Ether. Das ist eine besondere Leistung, denn bis jetzt war Ether immer mehr wert als die Token.
In dieser Rechnung wurden ERC-721-Token nicht mitgezählt. Zu ERC-721-Token zählen digitale Sammlerobjekte. Bekannte Beispiele sind die CryptoKitties oder digitale Fußballsammelkarten, die über die Blockchain gespeichert werden.
DeFi und Stablecoins sind die neuen Anwendungen von Ethereum
Die plötzliche Steigung hat wahrscheinlich mit zwei Entwicklungen auf dem Ethereum-Netzwerk zu tun.
Hier ist zum einen der Aufstieg des dezentralisierten Finanzsektors (kurz DeFi) zu nennen. Viele DeFi-Anwendungen verwenden Ethereum und arbeiten mit ERC-20-Token. MakerDAO ist der erfolgreichste DeFi-Token auf Ethereum mit einem Gesamtmarktwert von über 460 Millionen Dollar.
Außerdem werden viele Stablecoins über die Blockchain von Ethereum abgewickelt. Zum Beispiel beherbergt Tether (USDT) mehr als 6 Milliarden USDT im Transaktionsnetzwerk von Ethereum. Was die Transaktionen betrifft, so haben Stablecoins nach Angaben von Ryan Watkins von Messari Ether längst eingeholt.
Im Jahr 2017 und Anfang 2018 bestimmten Initial Coin Offerings (ICOs) noch den Marktwert der ERC-20-Token. Diese Zeit ist nun vorbei. Das Finanzierungsmodell verlor an Beliebtheit, nachdem Sorgen über die Sicherheit von Investoren zu strengeren Vorschriften geführt hatten. Infolgedessen sind ICOs eines ruhigen Todes gestorben.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.