Der Krypto-Börse Coinbase zufolge hätten beinah 1.100 Kunden insgesamt etwa 285.700 Dollar (30,4 Bitcoin) an die Twitter-Hacker geschickt. Das ist mehr als doppelt so viel wie die 121.000 Dollar, die die Hacker durch ihren Betrug erhalten haben. Das sagte Philip Martin, der Verantwortliche für Informationssicherheit bei Coinbase, gegenüber Forbes.
Kunden waren dennoch unter den Opfern
Trotz des Eingriffes der Börse konnte nicht verhindert werden, dass 14 Kunden zu Opfern des Betruges wurden. Diese Kunden überwiesen insgesamt rund 3.000 Dollar in Bitcoin, bevor Coinbase die Bitcoin-Adresse der Hacker auf die schwarze Liste setzte.
Auch Kunden anderer großer Krypto-Börsen versuchten Coins an die Adresse der Hacker zu schicken. Jedoch waren es laut Martin bei Gemini, Kraken und Binance weniger als bei Coinbase. Alle Börsen nahmen die gleiche Maßnahme, um die Ausmaße des Twitter-Hacks einzudämmen. Sie blockierten die Bitcoin-Adresse der Hacker, sodass niemand Coins an die Adresse überweisen konnte.
Twitter-Hacker waschen Bitcoin
Was passiert mit den gestohlenen Coins? Einige Bitcoin wurden an Krypto-Börsen geschickt, während andere Coins sich bei sogenannten Mixern wie dem Wasabi Wallet befinden.
Tom Robinson ist der Mitgründer von Elliptic. Gegenüber The Block sagte er das Folgende: „Wir sehen, dass kleine Einheiten Bitcoin an bekannte und regulierte Krypto-Börsen gehen.“ Da es sich um vertrauliche Information handelt, sagt er nicht, um welche Börsen es sich dabei handelt.
Rund 22 Prozent der gestohlenen Bitcoin gingen jedoch zum Wasabi Wallet. Dort werden die Coins gewaschen, in dem sie mit anderen Bitcoin getauscht werden. So kann die Herkunft der Coins verschleiert werden.
Solche Dienstleistungen werden nicht nur von Betrügern genutzt. Auch normale Anleger nutzen Mixer, um so ihre Daten zu schützen. Die Hacker wollen in diesem Fall jedoch ihre Spuren verwischen, damit sie für ihre Coins Geld erhalten können. Wenn die Herkunft nicht mehr zurückverfolgt werden kann, kann die Börse nicht mehr erkennen, ob es sich um gestohlene Bitcoin handelt.
Inzwischen gibt es Dienstleister, die die Blockchain von Bitcoin bis ins kleinste Detail analysieren können. Ein Beispiel dafür ist Chainalysis. Wenn die Hacker etwas mit ihren Bitcoin machen wollen, müssen sie vorsichtig sein. Die ganze Welt kann zusehen.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.