Die erste Bitcoin-Fackel oder auch Lightning Torch wurde im Januar 2019 von Hodlonaut entfacht. Das digitale Weiterreichen der Fackel funktioniert wie folgt: Jeder Fackelträger erhält die Fackel, einen kleinen Betrag Bitcoin und schickt einen etwas größeren Betrag Bitcoin an den nächsten. So wird die Bitcoin-Fackel auf ihrem Weg immer mehr wert.
Landesgrenzen stoppen Bitcoin nicht
Durch die Lightning Torch soll gezeigt werden, wie schnell und einfach internationale Zahlungen mithilfe des Lightning-Netzwerkes möglich sind. Bei dem Netzwerk handelt es sich um eine zweite Schicht über der Blockchain, die dafür sorgt, dass kleine Beträge in Bitcoin schneller und günstiger überwiesen werden können. Hodlonaut begann die Aktion als Scherz, jedoch waren Krypto-Fans Feuer und Flamme für diese Idee. In nur wenigen Minuten kann die Fackel zum Beispiel von den USA nach Deutschland bis Indien gereicht werden.
Zeit für eine zweite Bitcoin-Fackel
Am vergangenen Wochenende entfachte Hodlonaut eine weitere Bitcoin-Fackel. Dies war ihm zufolge eine „spontane Entscheidung“. Nur vier Tage nachdem er diese Aktion gestartet hatte, veröffentlichte er ein Update. Die Lightning Torch wurde innerhalb dieses Zeitrahmens von 91 Fackelträgern getragen und hat 38 Länder bereist. Die erste Fackel brauchte mehr als zwei Wochen, um von 139 Trägern in 37 Länder getragen zu werden.
Warum die zweite Fackel so viel schneller als die erste war, erklärte Hodlonaut in einem Interview. Ihm zufolge liegt es daran, dass dieses Mal keine großen Unternehmen oder Berühmtheiten mitmachen würden. „Niemand hielt die Fackel für eine lange Zeit, es gibt nur begeisterte, normale Bitcoin-Benutzer, die die Fackel schnell und problemlos weitergeben. Es fühlt sich an wie eine echte Graswurzelbewegung“, erklärte er.
Die erste Fackel fand ihr Ende in Venezuela. Zum einen erreichte die Fackel dort das Limit für die Summe, die mit dem Lightning-Netzwerk überwiesen werden kann. Zu diesem Zeitpunkt lag die Obergrenze bei 4,29 Millionen Satoshis. Zum anderen konnte die Fackel einen guten Zweck erfüllen. Der Erlös ging nach Venezuela und wurde verwendet, um Menschen zu helfen, die mit der Hyperinflation der lokalen Währung zu kämpfen hatten. Die Fackel hatte Ende April 2019 einen Wert von rund 218 US-Dollar.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.