Wenn man das Wort ICO erwähnt, sträuben sich bei manchen die Nackenhaare. Andere dagegen werden nostalgisch. Ist die Zeit der Initial Coin Offerings tatsächlich vorbei oder wird noch immer in ICOs investiert?
Große Gewinne durch ICOs?
Vor zwei Jahren gab es hunderte, wenn nicht sogar tausende ICOs, die Investoren große Gewinne versprachen. Einige machten das Versprechen auch wahr, während andere Initial Coin Offerings das Image von Bitcoin und der Krypto-Szene schädigten, da die angestrebten Ziele oft weit über den Ergebnissen der Realität lagen.
Momentan wird immer weniger über das Finanzierungsmodell berichtet. Dennoch sind ICOs noch nicht ihrem Ende nahe.
Weniger ICOs als zuvor
Die irische Plattform Tech News hat einen Bericht über die aktuelle Lage von ICOs veröffentlicht. Dort heißt es, dass die Anzahl von ICOs seit dem zweiten Quartal von 2018 zurückgeht. In nur einem Jahr sei die Zahl der ICOs um 72 Prozent gesunken.
Dennoch gab es eine andere interessante Statistik. Beinah doppelt so viele ICOs haben 2019 (im Vergleich zum vergangenen Jahr) Geld erhalten. Jedoch haben viele dieser Projekte nie ihre finanziellen Ziele erreicht und konnten deshalb nicht umgesetzt werden.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es in diesem Jahr weniger ICOs gibt als im letzten und vorletzten Jahr. Diejenigen, die sich jedoch für das Finanzierungsmodell ICO entscheiden, ziehen das Geld der Investoren an.
Asien hält Spitzenposition
Im April wurde InWara zufolge eine Milliarde Dollar in ICOs investiert. Bei InWara handelt es sich um ein Unternehmen, welches sich die Analyse von ICOs zur Aufgabe gemacht hat. Bei der Analyse von InWara wurden verschiedene Regionen untersucht. 17 Prozent der ICOs in den Vereinigten Staaten gelingt es, Geld durch das Finanzierungsmodell einzubringen.
In China, Südkorea und Singapur gelingen es jeweils 9, 5 und 40 Prozent solche Projekte finanziell umzusetzen. In Europa und Nordamerika können nur sechs Prozent der ICOs Investoren anlocken.
Die asiatischen Länder erhielten so zusammen 320 Millionen Dollar. Diese Zahl ist besonders hoch, wenn man bedenkt, dass China der Krypto-Branche kritisch gegenübersteht und versucht diese weitgehend einzuschränken.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.