Ein neuer Krypto-Hashtag ist auf Twitter im Umlauf. Der #deletecoinbase wird von Nutzern auf der Plattform als Zeichen der Unzufriedenheit gegen das Vorgehen der amerikanischen Krypto-Börse verbreitet. Viele Nutzer löschten ihre Konten bei der Börse und teilten dies auf Twitter mit dem Hashtag mit.
#delete trifft Coinbase
Diese Aktion erinnert an ähnliche Initiativen, die gegen Uber und Facebook gestartet wurden. Ähnlich wie bei #deletefacebook und #deleteuber können die Nutzer sich nicht mehr dem Führungsstil des Unternehmens identifizieren. Nutzer trauen Coinbase nicht mehr, ihre Daten und ihre Gelder sicher zu verwalten.
Nicht nur private Nutzer entschieden sich zu diesem Schritt, auch Partner-Webseiten brachen die Verbindung zu der Webseite ab. Bei Partner-Webseiten handelt es sich um Plattformen, die durch Links automatisch auf Coinbase weiterleiten und dafür Geld erhalten.
Der Hashtag verbreitete sich, als die Krypto-Börse das Startup Neutrino kaufte. Bitcoin-Entwickler Udi Wertheimer sorgte dafür, dass der Hashtag viral ging.
Drei Maßnahmen des Unternehmens hatten zur Enttäuschung vieler Kunden und zur Verbreitung von #deletecoinbase geführt.
Private Keys in der Cloud?
Am 12. Februar schrieb Coinbase, dass Nutzer des Coinbase Wallets ihre Private Keys im Google Drive oder der iCloud speichern können. Coinbase erklärte, dass die Private Keys dann gut verschlüsselt wären. Die Krypto-Community war nicht begeistert, denn keines Falls sollten Keys dort zwischengelagert werden. Jesse Powell, Geschäftsführer von Kraken, kritisierte diese Aussagen des Unternehmens. „Sie bringen den Verbrauchern bei, schlecht mit ihrer Sicherheit umzugehen.“
Ripple steht zum Kauf
Am 25. Februar bestätigte Coinbase, dass Kunden von Coinbase Pro nun auch mit XRP handeln können. Diese Coin ist etwas kontrovers, da sie zentral verwaltet wird. Einige kritisierten, dass Coinbase damit ihre Prinzipien verraten hätte und stattdessen nur am Profit interessiert ist.
Hacking Team wurde übernommen
Der wichtigste Grund für die Unzufriedenheit vieler Nutzer ist jedoch die Übernahme von Neutrino. Einige Angestellte des Startups arbeiteten in der Vergangenheit für das Hacking Team. Das Hacking Team hat im Internet einen schlechten Ruf. Die Firma für Informationstechnik verkauft Software an Regierungen und Behörden, um Nutzer zu überwachen.
Bis jetzt gibt es keine genauen Zahlen darüber, wie viele Nutzer ihre Konten gelöscht haben.
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.