Clickbait-Artikel assoziieren Bitcoin mit russischer Regierung

In der vergangenen Woche wurden mehrere Clickbait-Artikel veröffentlicht, in denen behauptet wurde, dass die russische Regierung Milliarden in Bitcoin investieren würde, um Sanktionen der USA zu umgehen.

Wird Moskau Milliarden in Bitcoin pumpen?

Die Journalisten der Artikel, in denen stand, dass Russland mehrere Milliarden in Bitcoin „pumpen“ wird, beriefen sich dabei auf Professor Vladislav Ginko der Akademie für Volkswirtschaft und Öffentlichen Dienst der Russischen Föderation. Dieser sagte gegenüber der australischen Nachrichtenseite Micky, dass die neuen Sanktionen der US-Regierung dazu führen würden, dass Moskau eine Diversifizierung der Barreserven vornehme müsse. Dafür hätte die Regierung nur wenige Möglichkeiten. Eine dieser Möglichkeiten wäre, dass die Zentralbank einen Teil der 466 Milliarden US-Dollar für Kryptowährungen ausgeben würde. Außerdem erklärte er, dass die russische Oberschicht dazu gezwungen werde, Anlagen in US-Dollar zu verkaufen und stattdessen „groß in Bitcoin zu investieren“. Des Weiteren sagte der Wirtschaftsexperte:

„US-Sanktionen können nur durch die Verwendung von Bitcoin gemindert werden.“

Schon in den kommenden Wochen könnte die russische Regierung „Milliarden von Dollar“ in Bitcoin investieren. „Ich glaube, dass Russland im Februar damit anfangen wird, die Reserven auf Bitcoin zu verteilen, wenn der Kongress neue Sanktionen einführen wird.“

Ein exklusives Interview?

Die Nachrichtenplattform deklarierte das Gespräch als ein exklusives Interview. Dabei machte Ginko seine Aussagen gegenüber zahlreichen Journalisten und hielt sich auch auf sozialen Plattformen nicht zurück. Auch die britische Zeitung Daily Telegraph veröffentlichte die Geschichte, ohne die Haltung der russischen Regierung zu überprüfen.

Clickbait mit Bitcoin

Kryptowährungen eignen sich gut in der Überschrift für Journalisten, die viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen. Da Bitcoin kein Geschäftsführer oder Vorstand hat, kann sich die Kryptowährung nur schwer gegen solche Vorwürfe wehren.

Es stimmt zwar, dass Russland versucht unabhängiger vom Dollar zu werden. Die Regierung wendet sich dafür jedoch an andere staatliche Währungen und nicht an Bitcoin. Elina Sidorenko, Vorsitzende der Krypto-Arbeitsgruppe im russischen Parlament, stellte kürzlich fest, dass in Ginkos Äußerungen „kein gesunder Menschenverstand“ zu finden ist.

„Die Russische Föderation ist wie jedes andere Land der Welt heute einfach nicht bereit, das traditionelle Finanzsystem irgendwie mit Kryptowährungen zu kombinieren. Die Umsetzung dieser Idee ist mindestens in den nächsten 30 Jahren unwahrscheinlich“, sagte sie.

Image via Unsplash

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