Dänemarks größte Bank in Geldwäscheskandal verwickelt

Firmen aus Russland und anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion machen Estland zum Schauplatz eines großen Geldwäscheskandals. Bei der Ermittlung gegen die Tochtergesellschaft der Danske Bank in Estland wird untersucht, was mit insgesamt 150 Milliarden US-Dollar geschehen ist.

Von 3,9 Milliarden auf 150 Milliarden US-Dollar

Ermittler der Danske Bank, der größten Bank Dänemarks, untersuchen, was genau mit 150 Milliarden US-Dollar geschehen ist. Transaktionen in dieser Höhe sollen bei der Tochtergesellschaft der Bank in Estland zwischen 2007 und 2015 abgewickelt worden sein. Während es wahrscheinlich ist, dass nicht der gesamte Betrag rechtswidrig erwirtschaftet wurde, stellt die Summe eine deutlich höhere Zahl dar, als die, welche die Bank zunächst mit den Geschäftspraktiken von russischen und osteuropäischen Unternehmen in Verbindung brachte.

Im vergangenen Jahr berichteten die dänischen Medien zunächst über eine Summe von 3,9 Milliarden US-Dollar. Im Juni schätzte die Bank die Summe auf bis zu 9 Milliarden. Eine weitere Nachrichtenseite zufolge läge die Summe sogar bei 30 Milliarden US-Dollar. Nachdem diese Nachricht die Runde gemacht hatte, sank der Aktienkurs der Bank deutlich.

„Jegliche Schlüsse sollten aus bestätigten Tatsachen gezogen werden und nicht aus Bruchstücken von Informationen, die aus dem Zusammenhang gerissen wurden”, sagte Ole Andersen von der Danske Bank gegenüber dem Wall Street Journal. Dieses berichtete von einer Summe in Höhe von 150 Milliarden Dollar.

Estländisches Recht nicht effektiv

Unter estländischem Recht müssen Täter, die sich der Geldwäsche schuldig gemacht haben, mit einer Gefängnisstrafe von bis zu 10 Jahren rechnen. Für Unternehmen gibt es jedoch lediglich eine Geldstrafe. Diese ist mit einem Maximum von 16 Millionen Euro zu niedrig angesetzt.

Erst im Juli erklärte der Vorstand der Bank, auf alle Einnahmen, die durch verdächtige Transaktionen in Estland entstanden sind, zu verzichten und diese „zum Vorteil der Gesellschaft“ zu nutzen. „Es ist noch zu früh, um Schlüsse über die Weite des Problems zu ziehen, da die umfassende Ermittlung in dieser Sache noch läuft. Es steht jedoch fest, dass wir unseren Anforderungen und Erwartungen der Gesellschaft nicht gewachsen waren (…)“, erklärte Geschäftsführer Thomas F. Borgen.

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