Indische Kryptobörsen planen, eine gemeinsame Benutzerdatenbank für ihre Kunden und deren Transaktionen zu erstellen. Die Daten der Kunden wären dann entweder mit ihrer Aadhaar-ID oder mit einer Steuernummer verbunden. Die Regierung des Landes arbeitet weiterhin aktiv an der Regulierung von Kryptowährungen.
Benutzerdatenbank für Krypto-Händler
Medienberichten zufolge sind Kryptobörsen an der Erstellung einer Benutzerdatenbank interessiert. Diese soll nach Angaben der Economic Times „Nutzern dabei helfen, eine Aufzeichnung von Transaktionen in Echtzeit zu schaffen und beizubehalten“. Die sieben Börsen, die dieses Ziel anstreben sind Mitglieder des Blockchain- und Kryptowährungsauschusses des Internet- und Mobilverbands Indiens.
Ajeet Khurana, Leiter des Ausschusses, betonte, dass „dies einer der Vorschläge ist, die wir der Kommission der Regierung, welche Kryptowährungen näher untersucht, unterbreiten wollen“. Ein weiterer Vertreter der Branche erklärte:
„Die Daten des Käufers und Verkäufers der digitalen Währung können direkt entweder mit der Aadhaar-ID oder der Permanent Account Number (PAN) der Nutzer in Verbindung gebracht werden. Informationen wie die Anzahl der Kryptowährungen, deren Wert und das Verhaltensmuster beim Kauf und Verkauf von einzelnen Nutzern werden durch eine zentrale Speicherung zugänglich gemacht.“
Bei der Aadhaar-ID handelt es sich um eine zwölfstellige Kennnummer, die jeder Inder aufgrund seiner biometrischen Daten erhält. Dieses ist das größte biometrische Ausweissystem der Welt. Es hatte im November des letzten Jahres 1,19 Milliarden Nutzer. Bei der PAN handelt es sich um eine zehnstellige Nummer, die Personen, Familien und Unternehmen, die eine Einkommenssteuer zahlen müssen, identifiziert. Diese wird für indische Staatsbürger und Ausländer mit gültigem Visum ausgestellt.
Die Mitglieder des Ausschusses wollen den Vorschlag schon in der nächsten Woche einreichen. Die Regierung wird ihre Haltung gegenüber Kryptowährungen voraussichtlich im März veröffentlichen. Es wird erwartet, dass sie eine Behörde zur Aufsicht über den Krypto-Markt einsetzen wird.
Indiens Krypto-Regulierung
In der letzten Woche erklärte Khurana, dass die indische Regierung an der Erstellung von klaren Rahmenrichtlinien für Kryptowährungen und deren Börsen arbeiten würde.
Er schätzt, dass ungefähr fünf Millionen Inder Kryptowährungen nutzen oder in der Vergangenheit genutzt haben. „Und diese Zahl wächst“, betonte er.
„Ein Regulierungsrahmen für Kryptowährungen in Indien braucht seine Zeit, aufgrund der Beschaffenheit der technologischen Innovation und der Unsicherheit darüber, wer dies regulieren sollte.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.