UNICEF steht ICOs positiv gegenüber

Token-Verkäufe oder sogenannte Initial-Coin-Offerings werden momentan heiß diskutiert, jetzt bekommen sie Unterstützung von einer besonderen Organisation. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), welches zur Aufgabe hat, Kindern auf der ganzen Welt ein besseres Leben zu ermöglichen, steht der Technologie positiv gegenüber. Es erklärte nun, dass es die Idee eines eigenen Token-Verkaufs unterstützen würde.

Während diese Aussagen für einige vielleicht unerwartet kommen, stehen sie doch im Einklang mit der generellen Position der Vereinten Nationen zur Blockchain. So hatte UNICEF in diesem Jahr ihre erste Blockchain-Investition getätigt, um die Möglichkeit eines Investmentfonds mit Kryptowährungen näher zu untersuchen.

Mitbegründer von UNICEF Ventures, Chris Fabian, erklärte nun, dass die humanitäre Organisation der Blockchain, wo auch immer sie hinführen wird, folgen werde.

Fabian, welcher vorher in der Abteilung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen gearbeitet hatte, sagte nun: „Wenn wir uns in einer Position befinden, eigene Token zu veröffentlichen, bei anderen um Hilfe für das Design zu bitten […] und möglicherweise auch einen Kryptowährungs-Investmentfond haben, dies sind die Dinge, die wir uns für die nahe Zukunft vorgenommen haben.“

Auch wenn die Institution noch weit davon entfernt ist, eigene Token zu veröffentlichen, ist dies doch Teil eines ausgeklügelten Zwei-Schritt-Plans.

Zunächst müsste nach Angaben von Fabian die Risikokapitalabteilung, wie eine konventionelle Risikogesellschaft geführt werden. Des Weiteren müsste gelernt werden, wie man einen Nutzen aus der Blockchain ziehen könnte.

Blick auf Ethereum

Deshalb richtet sich das Augenmerk des Kinderhilfswerks auf öffentliche Blockchains wie die von Bitcoin und Ethereum. Bereits seit August akzeptiert die Organisation Ethereum-Spenden auf ihrer eigenen Ethereum-Adresse. Dadurch wurden bis jetzt rund 600 Dollar eingenommen.

Durch die Einführung der Technologie sollen Smart-Contracts und die Technologie dahinter besser verstanden werden. Fabian sagte dazu:

 „Wir nutzen es, weil wir es für wichtig halten, dass unser Team [Ethereums Smart-Contracts] versteht und eine erste Einsicht hat, wie solche Token aussehen und funktionieren.”

Des Weiteren hat UNICEF mithilfe von Quasai Jouda, welcher vorher Softwareentwickler bei dem Startup Lighter war, Lehrpläne spezifisch für die Blockchain und ICOs entwickelt.

Diese hätten ihren Fokus zunächst auf „weniger spekulative Token“ gelegt. Die Unterrichtseinheiten seien aber nicht nur für Anfänger. In ihnen soll auch die Möglichkeit einer Risikokapitalgesellschaft, welche in „Firmen investieren könnte, welche im Gegenzug Krypto schicken“, untersucht werden.

Auf der Suche nach Startups

Auch wenn es zu keinem ICO kommen sollte, ist UNICEF dabei ein Netzwerk für Blockchain-Startups zu entwickeln. Im vergangenen Jahr hatte das Kinderhilfswerk 99.00 US-Dollar in das südafrikanische Startup TrustLab investiert. Das Unternehmen arbeitet mit der Blockchain an der Unterstützung von Entwicklungsländern.

Auch in diesem Jahr engagierte UNICEF sich für junge Unternehmen aus der Branche. So wurde sie zum Beispiel Gründungsmitglied bei der IXO Foundation, welche die Blockchain zur einer schnelleren Verarbeitung von einer großen Datenmenge nutzen will. „Wenn es so funktioniert wie erwartet, hoffen wir, dass wir das Protokoll auch für andere Teile unserer Arbeit bei UNICEFs Datenverarbeitung, monetisieren können.“

UNICEFs Haushalt für Investitionen ist auf 100.000 Dollar beschränkt, jedoch hat das Organ rund 12,6 Millionen Dollar durch Partnerschaften mit Dänemark und Finnland und private Geldgeber wie Disney eingenommen.

Das Kinderhilfswerk möchte deshalb weitere Startups der Branche finanziell unterstützen. Dabei könnten bis zu 10 Startups ausgewählt werden. Diese könnten außerdem Gelder in Höhe von einer Millionen Dollar erwarten, erklärte Fabian.

Fabian sagte:

„Wir glauben, dass viele Möglichkeiten, wie die Technologie angewendet werden kann, nur dann zum Vorschein kommen, wenn es öffentliche, zulassungsfreie Blockchains gibt.“

Englische Originalversion

Image via Unsplash

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