Die Kryptowährung Bitcoin wird auf dem afrikanischen Kontinent immer beliebter. Auch die Bevölkerung der Vereinigten Republik Tansania zeigt Interesse an Bitcoin. Deshalb hat sich in dieser Woche der Direktor der tansanischen Zentralbank, Benno Ndulu, zum Thema Kryptowährungen kritisch geäußert.
Bitcoins Entwicklung in Tansania
Aktuell steigt die Zahl der Online-Suchen nach der dezentralisierten Kryptowährung in Ost- und Südafrika erheblich. Besonders in den Ländern Nigeria, Kenia und Tansania suchen Menschen vermehrt nach Informationen über die Kryptowährung. In Tansania hat sich außerdem das Handelsvolumen exponentiell entwickelt, sodass sich nun auch die Zentralbank zu dem Thema äußert. Bankdirektor Benno Ndulu sprach mit der Guardian darüber, dass sich die Menschen über die Risiken, die beim Handel mit Kryptowährungen bestehen, bewusst sein sollten.
„Wir kennen Kryptowährungen, aber als Regierung wollen wir diese auch untersuchen, damit wir sie besser verstehen“, sagte Ndulu. Die Zentralbank des Landes sei sich noch nicht sicher, wie sie mit Kryptowährungen umgehen solle. „Wir arbeiten daran, um zu sehen, ob wir sie erlauben, regulieren oder verbieten sollten. Wir untersuchen die Sache noch und sind dabei sehr genau, bevor wir irgendwelche Maßnahmen ergreifen.“
Benno Ndulu: Risiken für Anleger
Dennoch erklärte Ndulu, dass Einwohner über die Risiken beim Handel mit Kryptowährungen gewarnt werden sollten. „Wir haben gehört, dass es Gruppen gibt, die in dieser Art von Geschäften verwickelt sind, aber meine Nachricht an diese ist, dass sie wissen sollten, dass sie sich Risiken aussetzen“, führte Ndulu weiter aus.
„Wenn etwas passiert, wird ihnen niemand helfen.“
Bitcoin-Enthusiast Makunja Mulegi aus der Region vertritt eine andere Meinung über die Entwicklung von Bitcoin in Tansania. Seiner Meinung nach beginnt Bitcoin gerade erst, sich in dem Land durchzusetzen. Er selbst profitiere durchaus vom Handel mit der Kryptowährung. Über die Äußerungen des Bankdirektors sagte er: „Wie ich es verstehe, gibt es keinen Weg sie aufzuhalten. Sie wird die Finanzindustrie revolutionieren und ich denke, dass er sich davor fürchtet.“ „Wir kaufen Bitcoin durch P2P-Anbieter wie Localbitcoins oder Remitano“, beschrieb Mulegi.
Bitcoin als Mittel gegen Armut?
Aber auch Mulegi gab zu, dass es durchaus Probleme gibt. Denn es gebe Betrüger in der Region und auch Kryptowährungsunternehmen, die Bürger ausbeuten wollen. Durch solche Betrüger würden Kryptowährungen in ein schlechtes Licht gerückt. Dennoch denkt Mulegi, dass die Zentralbank nicht dazu in der Lage ist, Bitcoin aufzuhalten. Außerdem hält er die Kryptowährung für ein Mittel gegen wirtschaftliche Unterdrückung. „Die Tatsache, dass jemand Geld mit einem Mausklick über die Grenzen eines Landes hinaus verschicken kann, festigt ihren Wert. Dies machte viele Afrikaner auf die Vorteile von Bitcoin aufmerksam“, erklärte Mulegi. Er folgerte außerdem:
„Dies wird dabei helfen, große Teile der Bevölkerung aus der Armut zu bereifen.“
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Corinna ist die Chefredakteurin von Coinwelt. Seit 2016 dreht sich ihre Welt um Kryptowährungen und die Blockchain. Es vergeht kein Tag, an dem Corinna sich nicht darüber ärgert, dass sie nicht gleich am ersten Tag in Bitcoin investiert hat. Besonders spannend findet sie die internationale Rechtslage für Währungen wie Bitcoin. Für die Zukunft hofft sie auf eine positive Haltung der Gesetzgeber und klare Gesetze im Umgang mit digitalen Coins.